Bedürfnisse erfüllen: Ressourcen & Kompetenzen
Bereichert durch Landschaft, Miteinander & Lebenswerkzeuge
Jeder Mensch hat mentale, soziale und körperliche Bedürfnisse. Sie werden auf unterschiedliche Art und Weise erfüllt.
Viele der mentalen und teilweise sozialen Bedürfnisse können wir selbst durch eigene Fähigkeiten und Kompetenzen erfüllen. Beispiele hierzu sind Kreativität, mit der wir geeignete Lebenslösungen entwickeln können, die Fähigkeit, uns nach Anstrengungen wieder zu entspannen oder die Fähigkeit zu geeigneter Kommunikation.
Da uns diese Kompetenzen und Fähigkeiten stark bei der Gestaltung unseres Lebens und der Stärkung von Wohlbefinden und Gesundheit unterstützen, tragen sie hier den Namen "Lebenswerkzeuge". Es sind also Kompetenzen, die uns dabei helfen, das Leben zu meistern, uns wohl zu fühlen und auch den Glückmomenten immer wieder eine neue Chance zu geben.
Einige weitere Bedürfnisse, insbesondere die körperlichen, werden von der Natur und unseren Landschaften erfüllt (Atemluft, Nahrungsmittel, ...). Ohne sie könnten wir nicht existieren. Daher liegt es auf der Hand auch unseren Landschaften Aufmerksamkeit zu schenken und dafür zu sorgen, dass ihre für uns so wichtigen Funktionen erhalten bleiben. Klicke gerne hier, um zu erkunden, wie Landschaften funktionieren...
Nun geht's auf Entdeckungsreise zu den einzelnen Lebenswerkzeugen, die wir immer passend aus unserem persönlichen "Werkzeugkasten" der Fähigkeiten ziehen und nutzen können. Solche Kompetenzen machen uns unabhängig und flexibel und sie ermöglichen es uns, ein selbstbestimtes Leben zu führen, in dem wir unsere Bedürfnisse erkennen, verstehen und kreativ erfüllen.
Lebenswerkzeuge
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Tipp: Falls Du Interesse bekommst, Dir die eine oder andere unten aufgeführte Kompetenz anzueignen oder sie zu stärken, dann schau gerne im Kursangebot oder im Coaching von "Glück im grünen Bereich" vorbei!

Mindestens diese Eigenschaft hat jeder Mensch: seine Würde. Sie beschreibt, dass wir als Mensch wertvoll sind, allein aufgrund unserer Existenz. Diesen Wert, diese Würde oder anders ausgedrückt, die Tatsache, dass jeder von uns wertvoll ist, sollte sich jede und jeder von uns selbst zugestehen. Damit machen wir uns unabhängig von den Bewertungen anderer und schenken uns selbst Wertschätzung, Achtung und Respekt. Diese inneren Haltungen bilden die Basis für einen fürsorglichen Umgang mit uns selbst, denn nur wenn uns bewusst ist, dass wir wertvoll sind , können wir gut für uns sorgen und das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Dabei darf uns ruhig klar sein, dass wir natürlich nicht immer alles richtig machen und dass nicht alles an uns gut ist. Das ist aber in Ordnung und trotzdem sind wir als Mensch wertvoll und in dieser Eigenschaft gleichwertig, also auf Augenhöhe, mit unseren Mitmenschen. Diese Inspiration, den eigenen Wert neu zu entdecken, ist absolut kein Aufruf zu Egoismus - im Gegenteil. Wenn wir in uns ruhen, weil wir uns wertschätzen und anerkennen, ist der Schritt zu Gemeinschaft und Miteinander viel leichter getan. Selbstfürsorge ist also ein wichtiger Schritt in Richtung eines guten Miteinanders, bei dem gegenseitige Unterstützung und ein lebendiger Austausch Normalität sind.

Uns selbst, also unsere Persönlichkeit zu verstehen, zu wissen, was typisch für uns ist und was uns selbst als Menschen ausmacht, das hilft uns dabei, unser Leben so zu gestalten, dass es zu uns passt und wir uns damit wohlfühlen. Je besser wir uns selbst kennen, desto leichter können wir auch unser Verhalten und unsere Kommunikation so steuern, dass sie sowohl zur Situation als auch zu uns selbst passt. Darin liegt somit einer der wichtigen Faktoren für Zufriedenheit und Wohlbefinden. Nur, wenn wir wissen, wer wir selbst sind, können wir ein Leben gestalten, das wirklich zu uns passt.

Die Bedürfniskompetenz beschreibt die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und den Grad ihrer Erfüllung zu verstehen. Sie bildet die Basis dafür, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten. Unerfüllte Bedürfnisse sind oft der Beweggrund für bestimmte Handlungen, mit der (oft unbewussten) Absicht, ein Bedürfnis zu erfüllen. Diese Beweggründe nennen wir auch Motivation. Je besser wir unsere Bedürfnisse kennen, desto gezielter können wir sie auch erfüllen, sodass wir leichter zu Zufriedenheit und Wohlbefinden kommen.

Die Fähigkeit, Gefühle zuzulassen, uns auf die Signale unserer Sinne einzulassen, aber auch vertrauen zu können und uns auf Situation, Menschen und uns selbst mit allen Sinnen und ganz bewusst einlassen zu können, das ermöglicht es uns, uns ganz lebendig zu fühlen. Die Wahrnehmung unserer echten Gefühle auf Augenhöhe und mit Offenheit und ehrlichem Interesse ist auch die Basis dafür, gut für uns zu sorgen und sinnvoll auf unser momentanes Befinden zu reagieren, sodass wir aktiv einen Zustand von Wohlbefinden (wieder-)herstellen können.

Oft spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, damit wir uns ausgeglichen fühlen können - damit wir in Balance sind. So brauchen wir z. B. zuweilen den Rückzug, während uns anschließend wieder soziale Kontakte bereichern können. Oder wir engagieren uns z. B. in einem Verein, um etwas Sinnvolles zu dieser Gemeinschaft beitragen zu können und gleichzeitig wünschen wir uns, dass unsere Ehrenamtsarbeit Anerkennung findet und gewürdigt wird, denn so können sich die Kräfte, die wir für unser Engagement aufbringen, am besten wieder erneuern. Auch bei der täglichen Nahrungsaufnahme kommt es auf Balance an. Wir alle müssen essen, d. h. also, uns Energie sowie gesunde Vitamine und Mineralstoffe zuführen und auch dabei kommt es auf das richtige Maß im Verhältnis zu unserem Energie-Verbrauch an. Mit anderen Worten: Wo immer wir hinschauen, spielt die Balance aus verschiedenen Faktoren, die unser Leben betreffen, eine wichtige Rolle, damit wir uns wohl fühlen und damit wir gesund bleiben können. Meistens sind es die persönlichen Bedürfnisse (nicht die Gelüste!), deren sinnvolles Gleichgewicht wir anstreben, damit wir innere Balance empfinden und wir uns somit entspannt und ausgeglichen fühlen können. Unsere Bedürfnisse zu kennen und gut mit ihnen umgehen zu können, ist also die Voraussetzung dafür, verantwortungsvoll in uns hinein zu hören und einen individuellen Weg zur passenden Balance zu finden und herzustellen. Die Schweden haben sogar einen eigenen Begriff für dieses "gesunde Mittelmaß", mit dem sie einen Zustand beschreiben, in dem nichts zu viel oder zu wenig ist, sondern gerade genau richtig: Es heißt "Lagom" (Betonung auf dem a.) und meint genau diese Balance, die auch uns ebenso gut tut.

Entspannungsfähigkeit ist die Voraussetzung dafür, nach fordernden und belastenden Situationen und Momenten wieder zur Ruhe und zu uns selbst kommen zu können. Das bedeutet vor allem, den Fokus nicht mehr auf den Themenbereich zu legen, der uns zuvor gefordert und angestrengt hat, sondern gedanklich, sensorisch (mit unseren Sinnen) und emotional wieder im aktuellen Moment anzukommen, diesen mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu reflektieren, was wir in diesem neuen Moment denken und / oder fühlen und / oder wie wir handeln. Nur so können wir uns neu sortieren und wieder durchatmen. Denn auch dies ist einer der wesentlichen Entspannungsfaktoren: die eigene Atmung wieder zur Ruhe kommen zu lassen. In Stressmomenten atmen wir oft flach und es werden nur noch die überlebenswichtigen Organe wirklich gut mit Sauerstoff versorgt - alle anderen dagegen zeitweise eher notdürftig. Wird dies zu einem Dauerzustand, so kann unsere Gesundheit darunter leiden. Vertiefen wir die Atmung dagegen im Alltag wieder und finden wir zu einem ruhigen und körperlich wie mental sinnvollen Atemrhythmus, dann ist einer der wichtigsten Grundsteine für unsere Gesundheit und die Entspannung gelegt. Diesen Prozess, des wieder zur Ruhe Kommens und Entspannens bewusst steuern zu können, lässt uns kompetent und verantwortungsvoll für die eigene Gesundheit sorgen und gibt uns die Möglichkeit, unserem Wohlbefinden gezielt wieder auf die Sprünge zu helfen.

Unsere Fähigkeit, uns kraft unserer Phantasie andere Situationen als die tatsächlich erlebte oder die persönlich wahrgenommene vorzustellen, kann uns in verschiedenen Lebenssituationen weiterhelfen. Sie ermöglicht es uns zum einen also, gedanklich parallele potenzielle Situationen zu Vergangenem oder Aktuellem zu entwickeln, sie bietet aber auch die Möglichkeit, verschiedene nebeneinander stehende Szenarien für die Zukunft zu entwickeln. Letzteres ist insbesondere für die eigene Lebensplanung von Nutzen. Bezogen auf Erlebtes tragen Phantasie und Vorstellungskraft vor allem dazu bei, Hintergründe zu verstehen und sich empathisch auch in andere Personen hineinzuversetzen. Allein das Wissen, dass die Welt oft aus mehr besteht, als nur aus dem, was der eigenen Phantasie und Vorstellungskraft entspringt, führt uns zudem zu einer Offenheit, die uns auch dann interessiert nachfragen lässt, wenn wir Situationen und Gegebenheiten aus uns selbst heraus zunächst nicht ergründen können. Phantasie und Vorstellungskraft sind außerdem die wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung von Kreativität, die wiederum die Basiskompetenz für die Gestaltung eines selbstbestimmten und den eigenen Bedürfnissen entsprechenden Lebens darstellt.

Kreativität ist die neue Verknüpfung bisheriger Lebenserfahrungen, Gedanken und Gefühle miteinander und mit neuen Eindrücken, Erlebnissen, Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen. Kreativität ist letzten Endes vergleichbar mit Kochen. Wenn wir Zutaten anders zusammenbringen, als wir es bisher gewohnt waren, und dann vielleicht noch ein Gewürz untermengen, das wir bisher noch nicht gekostet haben, dann kommt ein neues kreatives Gericht dabei heraus, im besten Fall ist es ganz nach unserem Geschmack! Ebenso können wir auch unser Leben durch Kreativität ganz nach unserem Geschmack gestalten. Man nehme die Rahmenbedingungen, erkenne die eigenen Bedürfnisse, füge persönliche Lösungsansätze hinzu und ergänze eine Prise Mut, sich auf neue, selbst gestaltete Lebensaspekte einzulassen und entwickle Freude daran, auch selbst Verantwortung für das passende eigene Leben zu übernehmen! So kann der Genuss beginnen! Und braucht Dein Leben wieder mal eine Wendung oder eine neue Zutat, dann kannst Du inzwischen so gut mit Deiner Kreativität umgehen, dass es zur Anpassung dieses oder jenes Lebensfaktors nur noch ein wenig Entspannung braucht. Denn dies muss gesagt sein: Kreativität brauch ihren inneren Freiraum - wenigstens einen kleinen. Wer stark unter Druck steht, findet kaum Entfaltungsraum für neue Ideen und seien sie noch so dringend. Pausen einzulegen und zwischendurch Luft zu holen, sind daher nicht nur Faktoren, die der Gesundheit zugute kommen, sondern auch solche, die eine wichtige Voraussetzung für Kreativität und die selbstbestimmte Gestaltung des eigenen Lebens darstellen. Eine Form der Entspannung, die Kreativität auf besondere Weise fördern kann, sind der Aufenthalt in der Natur und das Erleben der Natur mit allen Sinnen. Denn hier kommen wir nicht nur wunderbar zur Ruhe, weil wir noch einmal mehr einfach so sein dürfen wie wir sind, sondern wir finden im besten Fall auch noch Inspirationen für neue Ideen, wenn wir uns auf diese lebendige Umgebung einlassen.

Zeit ist ein unausweichlicher Teil unseres Lebens. Sie existiert fortwährend und rinnt uns doch oft davon. Wie wir unsere Zeit nutzen, die uns im Laufe unseres Lebens zur Verfügung steht, das ist Teil unserer Lebensgestaltung, die (auch) in unseren Händen liegt. Oft spüren wir Zeit erst dann, wenn sie an ihre Grenzen kommt, wenn wir also den Eindruck haben, wir hätten zu viel davon (z. B. wenn wir auf etwas warten und es nicht er-warten können) oder wenn uns die Zeit (bis zu einem bestimmten erwarteten Ereignis oder Ziel hin) knapp wird. Zeitdruck, ist etwas, was heute vielfach nicht nur im Arbeitsleben auftritt, sondern häufig sogar im Privatleben. Zu gehäuft sind die Aufgaben, denen wir uns im Rahmen eines gewissen Zeitraums stellen müssen oder wollen. Entscheidend sind immer die Antworten auf die Fragen: "Geht es mir gut damit?" ; Falls es mir nicht gut damit geht: " Kann ich dafür sorgen, dass es mir gut geht?" : Wie kann ich mein Leben so gestalten und die mir zur Verfügung stehende Zeit so nutzen, dass es mir damit gut geht?" Die letzte der drei Fragen leitet uns auf den Weg, unser Leben oder wenigstens bestimmte Aspekte davon selbst zu gestalten, immer im Hinblick darauf, welche Bedürfnisse wir haben und wie wir diese zugunsten unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit erfüllen können, ohne dabei anderen zu schaden. Zeit ist also eng verbunden mit unserem Selbst-Verstehen (Wie geht es mir? / Welche Bedürfnisse möchte ich gerade erfüllen?), mit Gestaltung (Wie möchte ich meine Zeit nutzen?) und mit Selbstwirksamkeit aber auch mit Selbstverantwortung.

Resilienz ist eine bestimmte persönliche Eigenschaft, die es uns ermöglicht, mit besonderen Herausforderungen und Härten des Lebens lösungsorientiert umzugehen und aus eigener Kraft positive Veränderungen in die Wege zu leiten. Insbesondere können wir solche belastenden Gegebenheiten handhaben, ohne daran zu zerbrechen oder zu erkranken und im besten Fall wachsen wir sogar am Umgang mit diesen Situationen und gehen gestärkt aus ihnen hervor. Die Eigenschaft der Resilienz lässt sich durch Training und Übung ausbauen. Häufig sprechen wir bei einem resilienten Menschen auch von einer starken Persönlichkeit, denn Resilienz setzt auch den Willen voraus, sich mit uns selbst auseinanderzusetzen (Wer bin ich eigentlich? Wie bin ich? Was ist typisch für mich? Was mag ich und was nicht? Was kann ich gut? Was kann ich nicht? Wie gehe ich mit meinen Schwächen um? Was tut mir gut? Wann lebe ich auf? ...). Nur so können wir uns und unsere Gedanken, unsere Gefühle, unser Erlebtes und unser Verhalten auf Augenhöhe, d. h. sachlich und wertneutral betrachten und erkennen. Diese innere Haltung der Augenhöhe stellt einen wesentlichen Kernpunkt von Resilienz dar, der uns nicht nur bezogen auf uns selbst, sondern auch bezogen auf unser Umfeld weiterhilft. Weitere maßgebliche Haltungen, die die Grundlage für Resilienz bilden, sind ein respektvoller Umgang mit uns selbst und anderen Menschen und Lebewesen, ehrliches Interesse, Offenheit, Empathie für uns selbst und andere und wann immer möglich, ein warmherziger Blick für uns selbst und unser Umfeld. Ebenso bedeutend ist die Fähigkeit zur Akzeptanz von unabänderlichen Tatsachen wie auch die Akzeptanz von uns selbst und ein realistisch-optimistischer Blick nach vorn. Nur wenn wir Möglichkeiten zu einer positiven Entwicklung auch sehen wollen, geben wir uns und anderen die Chance, vor einem Pool von Möglichkeiten zu stehen, die uns (und andere) weiterbringen. Nur so können wir nicht nur lösungsorientiert denken, sondern auch Verantwortung für unsere Entscheidungen und unser Handeln übernehmen und positive Veränderungen (bestenfalls zugunsten aller) selbst aktiv mitgestalten. Auf diese Weise lösen wir uns aus der Rolle des Spielballs anderer und entwickeln uns stattdessen auf eine Weise weiter, die ganz auf unsere Bedürfnisse und unsere Persönlichkeit zugeschnitten ist, weil wir den Weg auch und gerade in schweren Lebensphasen im Rahmen unserer Möglichkeiten selbst gestalten. Die Fähigkeit der Resilienz fußt auf den sieben Säulen der Resilienz, die an anderer Stelle auf diesen Seiten ausführlich beschrieben werden.

Empathie ist die Fähigkeit, sich gedanklich und emotional in die Lage eines Menschen hineinzuversetzen und mitzuempfinden sowie der Wille dies zu tun. Andere Fähigkeiten, wie z. B. Phantasie und Vorstellungskraft helfen dabei, sich vorzustellen, welche Gedankenprozesse und Emotionen in einem anderen Menschen ablaufen. Zugleich ist hier jedoch Vorsicht geboten und Kommunikation gefragt: Nicht immer entspricht das, was wir uns im Bezug auf die Gefühle und Gedanken eines anderen Menschen vorstellen, auch dessen Realität, d. h. seinem wirklichen Denken und Fühlen. Um dies herauszufinden, hilft nur das Gespräch, in dem wir nachfragen, ob die erhoffte Übereinstimmung auch gegeben ist. Missverständnisse können auf diesem Weg (durch Erklärungen) am leichtesten behoben werden. So wird es eher möglich, andere Menschen und deren Anliegen zu verstehen. Besonders gut gelingt dies, wenn hinter bestimmten Gefühlen oder Verhaltensweisen eines oder mehrere der menschlichen Bedürfnisse erkannt werden, von denen wir Menschen alle in irgendeiner Form geleitet werden. Die Bedürfnisse können zwar verschieden stark ausgeprägt sein, aber grundsätzlich kennen wir sie alle und so können wir uns auf dieser Ebene verständigen, d. h. uns gegenseitig verstehen und uns in einen anderen Menschen gedanklich und / oder emotional hineinversetzen. Darüber hinaus, oder besser noch zu allererst, ist es von großer Bedeutung für unser Wohlbefinden, auch empathisch mit uns selbst umzugehen. Das bedeutet, dass wir daran interessiert sind, auch unsere eigenen ehrlichen Gefühle sehen und verstehen zu wollen, sie wahrzunehmen, sie unbewertet anzunehmen und sie zu respektieren. Denn erst, wenn wir uns selbst in allen unseren Facetten wahrnehmen und annehmen können, sind wir in der Lage, diese Art der Aufmerksamkeit auch unseren Mitmenschen zuteil werden zu lassen, um dann ggf. eine qualitativ hochwertige Art der Verbundenheit zu ermöglichen. Denn gegenseitiges Verständnis für einander ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein gutes Miteinander.

Bewertungen sind weit verbreitet. Wir erleben sie in der Schule, viele von uns auch in der Erziehung und wie sollte es anders sein, als dass wir ganz automatisch auch damit beginnen, uns im inneren Dialog mit uns selbst zu bewerten... Gerade Menschen mit geringem Selbst-Bewusstsein sind oft über die Maßen kritisch mit sich oder sie versuchen Unsicherheiten zu kompensieren, indem Lob über das Ziel hinausschießt. So oder so, finden Bewertungen statt, ohne dass wir dies bewusst wollten und ohne, dass wir uns dafür entscheiden würden, über uns zu richten. Ganz automatisch haben wir auch gute oder schlechte Meinungen von dem, was wir erleben und von unseren Mitmenschen. Wie schnell entsteht im Alltag eine wertende Meinung? Meist ohne uns dessen bewusst zu sein, setzen wir uns mit einer solchen Bewertung in Relation zu anderen. Bewerten wir jemanden positiv, loben oder bejubeln wir ihn oder sie also, laufen wir Gefahr, unseren persönlichen Status im Vergleich dazu herabzusetzen - allein dadurch, dass wir den Status des anderen durch unsere Bewertung erhöht haben. Bewerten wir jemanden negativ, d. h. kritisieren wir jemanden oder schauen in anderer Form auf ihn oder sie herab, dann - so sagt es schon die letzte Formulierung - setzen wir den Status des / der anderen herab, womit sich unser eigener Status automatisch erhöht. Was aber ist die Voraussetzung für Wohlbefinden und ein gutes Miteinander? Es ist Augenhöhe im Sinne von Gleichwertigkeit und Sachlichkeit. Diese Art der Sachlichkeit widerspricht im Übrigen Gefühlen in keiner Weise. Viel mehr geht es darum, auch Gefühle einfach so wahrzunehmen und anzunehmen, wie sie sind - eben ohne sie zu bewerten, also ohne Einfluss auf irgendeinen vermeintlichen Status zu nehmen. Wie wäre es also, wenn wir gar nicht erst bewerten würden - auch nicht so, dass wir uns aktiv bemühen, auf ein Level (Augenhöhe) zu kommen? (Denn Augenhöhe sollte die Grundposition sein, die keiner Bemühungen bedarf.) Aufgrund unserer Gewohnheit gelingt es vielleicht nicht sofort, einfach nur mit unseren Sinnen wahrzunehmen, was um uns herum, aber auch in uns selbst (Gedanken, Gefühle, ...) geschieht. Einfach nur erkennen, nicht bewerten. Ganz sachlich. Eigentlich laufen die Prozesse "Wahrnehmen" und "Bewerten" als zwei Schritte direkt nacheinander in uns ab. Sie sind jedoch aufgrund unserer Prägung oft so eng miteinander gekoppelt, dass wir sie für einen Gedankengang halten. Erst dann, wenn wir bewusst nur beobachten, ist es uns möglich, nicht zu bewerten. Doch welchen Vorteil bringt es uns, nicht zu bewerten? Es bringt Freiheit und in der Folge innere Ruhe und Entspannung. Denn in diesem Zustand müssen wir nichts erreichen. Eindrücke aufnehmen. Fertig. Was dann kommt, kann wieder separat betrachtet werden. Die unbewussten Statusspiele, die sonst unseren Alltag mitbestimmen, kosten Kraft. Viel zu oft geht es doch darum, die eigene Position zu behaupten, um nicht hinter anderen zurückstecken zu müssen. Oder umgekehrt: Diejenigen von uns, die sich selbst schlecht bewerten, sind sich womöglich viel zu selten ihrer Menschen-Würde bewusst. So weit sollte es nicht kommen - und falls doch: es lässt sich wieder ändern! Selbstverständlich haben Bewertungen auch ihren Nutzen. Sie ermöglichen uns Orientierung. Unsere Welt ist sehr vielfältig und das ist eine große Bereicherung, da jeder Mensch trotz seiner Individualität etwas finden kann dass zu ihm oder ihr passt. Doch Vielfalt verlangt uns auch Entscheidungen ab. Welchen Weg will ich gehen? Was tut mir gut? Was bringt mich weiter? Ohne Bewertungen, z. B. durch die Einschätzung von Vor- und Nachteilen, wären wir an diesem Punkt vermutlich verloren oder zumindest überfordert. Bewertungen geben uns Orientierung und dadurch nicht zuletzt auch Halt im Leben, denn aus Bewertungen entsteht auch unser Wertesystem, dass wir im Leben dazu nutzen, unseren Weg zu finden. Die "Fähigkeit zu nicht bewertender Beobachtung mit allen Sinnen" meint daher, Bewertungen zwar bewusst nutzen zu können, jedoch gleichzeitig in der Lage zu sein, unbewertete Momente zu erleben. Im besten Falle ermöglicht es uns diese Fähigkeit, sich selbst und anderen so oft wie möglich auf Augenhöhe zu begegnen, um so von unnötigen Kräfte zehrenden Statusspielen (selbst wenn alles ernst gemeint ist, nennen wir es so) unabhängig zu werden. So schützen wir uns außerdem zum einen davor, uns selbst unrealistisch zu überhöhen, um dann wieder in ein Loch zu fallen und zum anderen davor, uns unnötig klein zu machen. Übung macht auch hier den Meister / die Meisterin der Augenhöhe. Übrigens: Gerade die Natur bietet ein wunderbares Umfeld, die Wahrnehmung ohne Bewertung zu üben! Riechen, schmecken, fühlen, sehen, hören - alles einfach so. Mit einem "Aha. Punkt." Weiter nichts. Entschleunigung pur, denn in der Natur ist alles auf ihre Weise selbst-verständlich - der Inbegriff von Augenhöhe.

Wir Menschen sind soziale Wesen. Über kurz oder lang werden wir mit anderen Menschen zu tun haben und uns mit diesen verständigen müssen. Leider ist das Risiko, dass es zu Missverständnissen kommt im Vergleich zu einem reibungslosen Verstehen untereinander im Alltag meist viel zu hoch! Kommunikation ist das, was wir von Geburt an erlernen, um uns miteinander verständigen und uns austauschen zu können, doch trotz der besten Lehrmeister*innen ist es immer noch möglich, dass wir an einander vorbei reden. Eine ausgeprägte Kommunikationskompetenz, die Körpersprache, Wortsprache, Verhalten, persönliche Hintergründe, Erfahrungswelten und vieles mehr mit einbezieht, ist daher die Grundvoraussetzung für ein gutes Miteinander, in dem wir nicht nur andere besser verstehen, sondern in dem auch wir von anderen besser verstanden werden.

Konflikte kommen im Alltag immer wieder vor. Es ist selbstverständlich, dass es dort, wo Menschen miteinander zu tun haben, zu Missverständnissen, Meinungsverschiedenheiten unterschiedlichen Zielvorstellungen und so weiter kommen kann. Der Weg allerdings, wie Menschen damit umgehen, kann sehr unterschiedlich aussehen und es bleibt zu hoffen, dass möglichst oft nach friedfertigen Lösungen gesucht wird, mit denen alle Beteiligten schließlich gleichermaßen zufrieden sein können. Dies gelingt dann am leichtesten, wenn die hinter den verschiedenen Interessen liegenden tiefen menschlichen Bedürfnisse erkannt und angesprochen werden. Sie fungieren als die wesentlichen Motivatoren in uns, die bestimmte Interessen und Ziele sowie bestimmte Handlungs-, Verhaltens- und Denkweisen und oft intensive Gefühle in uns auslösen. Der große Vorteil an unseren Bedürfnissen liegt darin, dass wir Menschen alle in etwa die gleichen Bedürfnisse haben. Zwar können die Interessen und Ziele, mit denen wir versuchen, diese Bedürfnisse zu erfüllen, sehr unterschiedlich sein, jedoch haben sie bei näherem Hinsehen einen direkten Bezug zu unseren Bedürfnissen. Daher können wir uns auf der Bedürfnisebene am besten untereinander verständigen, da so Verständnis für die Beweggründe unserer Mitmenschen entstehen und wachsen kann. Dies bildet die Grundlage für die gemeinschaftliche Entwicklung nachhaltiger Konfliktlösungen, die frei von verdeckten, bleibenden "Schwelbränden" sind. Auch persönliche Gefühle zu erkennen und zu erklären, ohne dass Emotionen den Gesprächsverlauf bestimmen, kann zum gegenseitigen Verständnis und zu Lösungen beitragen. Nicht zuletzt kann auch die sachliche Formulierung von Wünschen zielführend sein. Neben zwischenmenschlichen Konflikten, ist es keine Seltenheit, dass wir Menschen auch interne Konflikte mit uns ausmachen müssen. Zwei Einladungen an einem Abend. Eine Entscheidung muss getroffen werden. Das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung am Wochenende und gleichzeitig noch ein freier Platz in der Fortbildung, die uns schon lange interessiert. Schon wieder Hungergefühle obwohl wir uns bereits ausreichend und gut ernährt haben und wir eigentlich unser Gewicht zugunsten unserer Gesundheit reduzieren wollen. Dies sind nur einige Beispiele für sehr viele mögliche innere Konflikte, die in uns ablaufen können. Für die Lösung sind wir ganz allein verantwortlich und zu der Entscheidung, die wir dann getroffen haben, sollten wir stehen können, um uns das Leben wieder leicht zu machen. Manchmal spielen verschiedene Faktoren im Für und Wider eine Rolle, die nicht direkt Hinweise auf eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung geben. Um mehr Klarheit zu bekommen, kann es z. B. helfen, die eigenen Ziele, Gefühle und Bedürfnisse zu notieren, um so die verschiedenen relevanten Aspekte deutlicher vor Augen zu haben. Diese Basis kann Entscheidungen deutlich erleichtern und uns den Weg ermöglichen, der uns schließlich zufrieden macht. Natürlich kommen auch Fehlentscheidungen vor. Nutzen wir sie, um aus ihnen zu lernen, und entsprechende Erfahrungen in zukünftige Entscheidungen mit einfließen zu lassen.

Vor dem Hintergrund unserer Lebenserfahrungen nehmen wir oft automatisch eine Perspektive auf vergangene, aktuelle und kommende Situationen ein, die durch unsere Persönlichkeit ebenso wie durch Gewohntes geprägt sind. Manches Mal macht uns die Sicherheit, die wir dadurch erlangen handlungsfähig, doch nicht immer kommen wir damit weiter oder zumindest erreichen wir damit gelegentlich nicht, was wir uns wünschen. Bewusst einen anderen Standpunkt oder eine andere Perspektive einzunehmen, kann uns da weiterbringen. Da dies zuweilen einer gewissen Übung bedarf, kann es helfen, auch in der Realität einen anderen Standpunkt einzunehmen. Wiederum sind es Natur und Landschaft, die uns dabei unterstützen können, diese neue Kompetenz zu erlernen. Stell Dich in der Landschaft an einen beliebigen Ort und beobachte, was Du von diesem Punkt aus wahrnehmen kannst. Wenn Du magst, mach Dir Skizzen oder Notizen. Hast Du einen Stift, ein Papier und evtl. eine Unterlage zur Hand? Falls nicht, geht es auch ohne. Beobachte intensiv. Nimm Dir dafür mindestens zehn Minuten Zeit. Befrage alle Deine Sinne zu den Informationen, die sie Dir senden: Bilder, Gerüche, Geräusche, Wärme, Wind, Kälte oder andere Sinneseindrücke der Haut und vielleicht sogar der Geschmack einer essbaren Frucht, die Du von Deinem Punkt aus erreichen kannst. Sei einfach da und nimm wahr. Wechsele Deine Position nach einer Weile. Entweder Du drehst Dich einfach auf Deinem Stand-Punkt und beginnst die Übung aus dem neuen Winkel heraus von Neuem oder Du gehst einige Meter und beginnst die Übung an einem wirklich anderen Ort von Neuem. Was verändert sich? Bist Du überrascht? Welche Erfahrungen nimmst Du mit für Deinen Alltag? Der Alltag fordert uns oftmals Perspektivwechsel in anderer Form ab. Routinen zu verlassen ist nicht immer leicht, aber manchmal bereichernd. Hier geht es entweder darum, verschiedene Ziele zu entwickeln oder verschiedene Möglichkeiten unseres Selbstbildes zu durchdenken oder aber mögliche Erklärungen für das Verhalten eines anderen Menschen zu entwickeln (um anschließend ggf. in der Kommunikation zu verstehen, wie es wirklich ist / war). Perspektivwechsel bedeutet, eine Situation und ihre Zusammenhänge gedanklich und / oder emotional neu zu erfassen und verschiedene Optionen, die der Realität entsprechen könnten, aber nicht müssen, zu erkennen. Diese können anschließend verifiziert oder widerlegt werden. Je größer das Spektrum an Möglichkeiten wird, die durch unsere Perspektivwechsel entstehen, desto mehr Entscheidungsfreiheit haben wir zum einen (Selbstbestimmung!) und desto leichter wird das zwischenmenschliche Miteinander, da wir uns viel eher in unsere Mitmenschen hineinversetzen können.

Manchmal ziehen düstere Wolken auf und machen uns das Leben schwer. Dann bringt uns unsere Fähigkeit, positiv zu denken und realistischen Optimismus an den Tag zu legen weiter. Es geht nicht darum, alles schön zu reden, was schwer oder traurig ist. Viel mehr hilft es uns, diejenigen Aspekte des Lebens, die neben dem Traurigen und Schweren ebenfalls existieren und schon positiv sind oder berechtigterweise Hoffnung geben, in den Blick zu nehmen und sich auf diese erfreulichen Faktoren des Lebens zu konzentrieren. Zum realistischen Optimismus kann es auch gehören, Lösungen für Probleme zu finden und sich über die Kraft der eigenen Kompetenzen und der eigenen Selbstwirksamkeit zu freuen. Ist etwas Bedrückendes jedoch unabänderlich, so dass uns nach unseren Lösungsversuchen nichts anderes bleibt, als dies zu akzeptieren, dann können wir tatsächlich auch aus positiven Gedanken oder Erlebnissen im besten Fall so viel Kraft schöpfen, dass wir aus unserem persönlichen Potenzial heraus eine positive Entwicklung des Lebens erreichen können.

Flexibel zu sein bedeutet, situationsgerecht auf verschiedene Begebenheiten des Lebens reagieren zu können. Im Grunde heißt zu re-agieren immer, nicht aus eigener Entscheidungskraft und Motivation heraus zu agieren, sondern eben durch äußere Faktoren zu unserem Handeln bewegt zu werden. Da wir aber nun in einer Um-Welt und Mit-Welt leben, in der verschiedene Dinge passieren, bleibt uns nichts anderes übrig, als dann uns wann auch darauf zu re-agieren. Logischerweise können also nicht immer wir die Steuernden sein, wenn wir in einer Gemeinschaft leben, was unseren natürlichen Bedürfnissen ja grundsätzlich entgegenkommt und diese erfüllt. Gleichzeitig sollten wir darauf achten, unser Leben nicht immer nur als Spielball äußerer Faktoren zu führen, da so mit hoher Wahrscheinlichkeit manche Bedürfnisse nicht oder nicht ausreichend zur Erfüllung kommen. Ausschließlich selbst Regiment zu führen, funktioniert jedoch auch nicht. Zu häufig profitieren wir auch davon, flexibel und dabei entspannt, mit äußeren Einflüssen umzugehen - denn über die Art und Weise, wie wir dies tun, können wir immer noch selbst entscheiden. Wichtig in all dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren unserer Lebensgemeinschaften ist es, dass wir ein Maß für unsere eigene Flexibilität finden, mit dem wir uns wohl fühlen und das zu uns passt. So bereichert es uns, zum einen unsere persönlichen Grenzen zu kennen bzw. immer wieder neu kennenzulernen und zu respektieren und zum anderen unsere Fähigkeiten / Kompetenzen und Möglichkeiten zu kennen und ebenfalls immer wieder neu zu entdecken und zu nutzen. Gerade die Fähigkeit, Möglichkeiten zu erkennen und durch Kreativität sogar neue Möglichkeiten im Rahmen unserer Persönlichkeit zu entwickeln, gibt uns eine Flexibilität, die unser Leben deshalb bereichert, weil sie zum einen neue Räume eröffnet, während sie auf der anderen Seite unsere persönlichen Grenzen berücksichtigt.

Lernen ist viel mehr, als das klassische Auswendiglernen oder das Speichern von Wissen, das viele von uns in der Schulzeit kennengelernt haben. Lernen bedeutet von seinem Ursprung her vor allem auch, dass wir Lebenserfahrungen machen, die wir kognitiv (emotional, gedanklich, ...) in unseren Erfahrungsschatz einordnen, um dann bei ähnlichen Begebenheiten darauf zurückgreifen und für uns persönlich noch geeigneter darauf reagieren zu können. Lebenserfahrungen sinnvoll zu nutzen und uns von ihnen bereichern zu lassen, um unser Leben anschließend zusammen mit dieser neuen Erfahrung passend zu unserer Persönlichkeit selbstbestimmt gestalten zu können, das ist der eigentliche Reichtum unserer Fähigkeit, zu lernen.

Die meisten von uns leben in einer Welt, in der reichlich Reize ausgesendet werden, die dann von unseren Sinnesorganen aufgenommen, von unserem Gehirn verarbeitet und bei Bedarf von diesem in Reaktionen umgewandelt werden. Sich konzentrieren zu können, bedeutet, die Aufmerksamkeit von all diesen vielen von außen kommenden und auf uns einströmenden Informationen wegzunehmen und sie nur auf eine Sache, ein Thema oder einen Aspekt des Lebens zu lenken. Das kann die Arbeit sein, genauso wie ein gutes Buch, eine köstliche Speise, die wir uns auf der Zunge zergehen lassen oder einfach die Atmung, die den Kern unseres Lebens darstellt. Im Hinblick auf diese wichtige Aufgabe, schenken wir der Atmung im Alltag oft viel zu wenig Aufmerksamkeit und Konzentration. Um der Unruhe durch viele Reize zumindest für eine Weile zu entgehen und innerlich wieder zur Ruhe zurückzufinden, nutzen viele Menschen Meditationen. Zu vielen Formen des Meditierens gehört es nicht zuletzt, ebenfalls die Aufmerksamkeit konzentriert nach innen oder auf die Atmung zu lenken, um durch diesen regulierten Fokus neue Kraft zu schöpfen. Auch im zwischenmenschlichen Miteinander kann Konzentration bereichernd sein. So schenkt es allen Beteiligten Lebensqualität und auch Wertschätzung, wenn wir uns nicht von unbeteiligten Faktoren ablenken lassen, sondern alle Aufmerksamkeit dem Moment, uns selbst und / oder den beteiligten Personen widmen.

Analysefähigkeit bedeutet, die einzelnen Elemente komplexer Themen einzeln betrachten und verstehen zu können. Kontext- Kompetenz ermöglicht es uns, kleinere und größere Zusammenhänge einzelner Faktoren des Lebens oder einer Situation / eines Themas / eines Projekts / ... zu erkennen und ggf. unseren Einfluss, den wir durch unsere Entscheidungen / Lebensweise / unsere Handlungen / ... auf zusammenhängende Gefüge ausüben, ebenfalls zu erkennen und zu verstehen. So stellen Analysefähigkeit und Kontext-Kompetenz zwei Seiten einer Medaille dar. Beide Fähigkeiten bereichern uns insofern, als sie uns im Zusammenhang mit Problemen und Konflikten dienlich sein können. Eröffnet möglicherweise das Gesamtproblem noch keine Hinweise auf Lösungsansätze, so kann die Erkenntnis einzelner Faktoren eines Gesamtproblems möglicherweise Wege aufzeigen, die Situation hin zu einer Lösung erfolgreich zu verändern. Weiterhin lassen sich mithilfe von Kontext-Kompetenz möglicherweise bereits im Voraus Problemlagen verhindern, indem wir den Einfluss eines beteiligten Aspekts einer Situation auf andere beteiligte Faktoren bereits frühzeitig erkennen. Dies bietet uns die Möglichkeit, rechtzeitig Entscheidungen und Handlungen so zu lenken, dass Schaden abgewendet werden kann, ohne dass ein Problem überhaupt erst entstehen muss. Sowohl Analysefähigkeit als auch Kontext-Kompetenz müssen einige Zeit geübt werden, bevor sie im Alltag zum greifbaren Handwerkszeug werden und ihren großen Nutzen für mehr Lebensqualität entfalten können. Glücklicherweise gibt es vielfältige Möglichkeiten, diese Kompetenzen gezielt und gleichzeitig mit Spaß zu trainieren.

Teamfähigkeit ist ein Begriff, der aus dem Berufs- und Arbeitsleben stammt und der dann besonders zum Tragen kommt, wenn Mitarbeitende mit verschiedenen Qualifikationen und unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, das zum Erfolg kommen soll. Doch auch im Alltagsleben kann Teamfähigkeit von Nutzen für ein gelingendes Miteinander sein. Wenn Menschen auf einander zugehen, statt sich wie Konkurrenten zu betrachten, wenn alle Beteiligten daran interessiert sind, in Konfliktsituationen zu einer guten gemeinsamen Lösung zu kommen oder wenn Menschen mit verschiedenen Stärken sich auch im Privatleben gegenseitig unterstützen, weil sie ihre Fähigkeiten nutzen, um der / dem anderen zur Seite zu stehen und wenn das alles und noch viel Positives mehr freiwillig passiert, dann beobachten wir Teamfähigkeit in ihrer Königsdisziplin. Wir müssen also kein formelles Team sein, um unsere Teamfähigkeit zum Einsatz zu bringen. Letzten Endes geht es darum, unsere Persönlichkeitseigenschaften, unsere Persönlichkeits-Kompetenzen, unsere Wahrnehmung und unser Denken, Fühlen und Handeln so in der Gemeinschaft, in der wir leben und in der wir uns bewegen einzubringen, dass sich dies gleichermaßen zu unseren Gunsten, zugunsten unserer Mitmenschen und zugunsten einer funktionierenden Gemeinschaft auswirkt, in der im besten Fall für eine Erfüllung unserer Bedürfnisse gut gesorgt ist.

Selbstwirksamkeit ist der Effekt, der entsteht, wenn wir aus eigenem Antrieb etwas erfolgreich tun, das für uns sinnvoll erscheint. Die Erfahrung, die aus diesem positiven Effekt unserer eigenen Handlungen entsteht, wird Selbstwirksamkeitserfahrung genannt. Zu erleben, wie etwas Positives entsteht oder erreicht wird, das aus uns selbst heraus und mit unserer eigenen Kraft entstanden ist, gibt uns Auftrieb und ermutigt uns, erneut etwas zu tun, mit dem wir erneut etwas bewirken können. Mit anderen Worten entsteht somit die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung und damit einer der wichtigsten Faktoren für Selbst-Vertrauen. Die Wirkung unserer Handlungen ist deshalb so bedeutsam, weil es zu unseren Grundbedürfnissen gehört, einen aktiven Beitrag zum Leben und nicht zuletzt auch zur Gemeinschaft zu leisten oder etwas zu bewirken, das Sinn ergibt. Indem wir selbst etwas tun, schaffen wir etwas, worauf wir stolz sein können. Dies gelingt insbesondere dann, wenn wir wichtige Faktoren von Resilienz beachten, die letztendlich auch dem Glück zuträglich sind. wie z. B. Augenhöhe, Respekt, Verantwortungsbereitschaft, Offenheit, Akzeptanz, Optimismus, Lösungsorientierung und auch eine gute Portion Warmherzigkeit.