Landschaft & Gesundheit

Landschaften stehen in verschiedener Hinsicht in einem engen Zusammenhang mit unserer Gesundheit.

Zum einen gewährleisten Landschaften überhaupt erst unsere Existenz. Ohne den Sauerstoff der Bäume und ohne die Böden, auf denen unsere Lebensmittel gedeihen und die den Regen für uns hin zu klarem Trinkwasser reinigen, gäbe es uns Menschen gar nicht erst. Dazu filtern Wälder Schmutz aus der Luft und Mikroorganismen in den Böden sorgen dafür, dass wir durch unsere verschiedenen Hinterlassenschaften nicht krank werden, indem sie sie abbauen und für eine gesunde Natur sorgen. 

Dies sind nur einige Beispiele. In der Natur greifen verschiedenste Faktoren auf faszinierende Weise ineinander und als ein Gesamtgefüge existieren und entwickeln sich Landschaften, die stetig unsere Gesundheit gewährleisten. Was für ein Geschenk! Die Natur stellt einfach zur Verfügung, was wir zum Leben und für unsere Gesundheit brauchen. Wow!

 


Den Fortbestand dieser gesundheitsförderlichen Funktionen unserer Landschaften zu erhalten, liegt in unserer Verantwortung.

Im Gegenzug dafür bekommen wir so viel Gutes zurück!



Einblicke in die gesundheitsförderlichen Aspekte von Landschaften & Natur

Vegetation / Pflanzen:

In der Natur wachsen Pflanzen, die nicht nur ihrer Schönheit wegen existieren, sondern deren Wirkung uns auf beeindruckende Weise vorsorglich gesund hält oder im Krankheitsfall wieder genesen lässt. 

1. Präventiv - Ernährung aus der Natur: Die Rede ist zum einen von Kräutern, Früchten, Wurzeln, Blattwerk und Gemüse, die wir in unsere Speisen integrieren können und die unser Immunsystem auf ganz natürliche Weise stärken und uns so vor Krankheiten schützen.

2. Heilpflanzen: Zum anderen sind hier auch Heilpflanzen gemeint, die wir gezielt zu uns nehmen und einsetzten können, wenn wir doch einmal krank geworden sind. Hier machen wir uns die besonderen Wirkungen unterschiedlicher Pflanzen zunutze, die teilweise ganz gezielt bei bestimmten Krankheiten zu unserer Gesundheit beitragen. Oft sind es Pflanzenstoffe, die die Pflanze aufgrund bestimmter Umwelteinflüsse zu ihrem eigenen Schutz entwickelt und die anschließend auch in unserem Körper eine für uns sinnvolle Wirkung entfalten.

 




Entspannung & Erholung:

Je natürlicher eine Landschaft ist und auf uns wirkt, desto besser können wir uns meist in ihr entspannen. In der Natur können wir einfach sein wie wir sind. Natur urteilt nicht über uns, wie wir Menschen dies bedauerlicherweise zuweilen gegenseitig tun. In der Natur spüren wir eine Selbstverständlichkeit. Alles befindet sich in einem natürlich funktionierenden Gefüge, jedes Lebewesen hat seine Aufgabe, die nicht in Frage gestellt wird. In der Natur spüren wir wieder, dass wir ein Teil der Natur sind, selbst wenn wir uns durch unsere heutige Lebensweise mehr oder weniger stark von ihr entfernt haben. Diese Selbstverständlichkeit schenkt innere Ruhe und entspannt uns. Je mehr wir uns auf die Natur einlassen können, desto mehr gelingt es uns, all die Alltagsaufgaben, Ansprüche, Erwartungen, Bewertungen und schwere Gedanken loszulassen. Harmonische Klänge, der Duft von Wald und Wiese und wohltuende Landschaftsbilder sind es, die nach und nach Raum in uns einnehmen, wenn wir in der Natur spzieren gehen oder uns einfach auf einen Baumstamm setzten und verweilen. Natürlich anmutende Landschaften können auf besondere Weise neue Kraft geben, um uns den Alltagsaufgaben wieder gewachsen zu fühlen.


Luftqualität:

Wenn wir Landschaften im Zusammenhang mit Gesundheit betrachten, dann wird klar, dass unterschiedliche Landschaften unsere Gesundheit auf verschiedene Weise beeinflussen. So stellen Großstädte mit enger Bebauung, hohen Schadstoffemissionen (z. B. duch hohes Verkehrsaufkommen oder Industrie) und geringem Grünflächenanteil eher ein Risiko für die Gesungheit dar, während naturnahe Landschaften, wie z. B. Wälder, Wiesen und Küstenlandschaften, um nur einige zu nennen, unserer Gesundheit gut tun und sogar heilsam wirken können. Nicht umsonst sind Luftkurorte beliebte Reiseziele, die der Erholung und Gesesung dienen, weil die hier vorkommenden Landschaften z. B. Schadstoffe aus der Luft herausfiltern. Hindernisse in der Baum- Strauch- und Krautschicht wie Stämme und Blattwerk setzen die Geschwindigkeit des Windes herab. Mögliche Schadstoffe, die mit dem Wind transportiert wurden und sonst in unsere Atemwege gelangen würden, sinken bei geringern Windgeschwindigkeiten ab und werden im besten Fall von spzialisierten Organismen in der Natur umgewandelt und / oder auf lange Sicht unschädlich gemacht. Faszinierenderweise können Flechten, die z. B. auf Holz oder Stein vorkommen, anzeigen ob dort überwiegend gute oder schlechte Luftqualität herrscht - je nachdem, welche Flechte wir vorfinden.

Terpene: Unabhängig von der luftreinigenden Funktion von Wäldern und anderen Landschaften finden sich gerade in Wäldern auch gesunde Stoffe, die unsere Gesundheit unmittelbar positiv beeinflussen: die sogenannten Terpene. Sie sind eigentlich Botenstoffe, die Pflanzen, insbesondere Bäume untereinander nutzen, die aber auch unser Immunsystem stärken. Die Regulation des Blutdrucks, der Herz- und Atemfrequenz beeinflussen unsere Gesundheit positiv, während einigen Quellen zufolge sogar Krebszellen in ihrer Entwicklung gehemmt werden sollen.

Negative Ionen: Häufig befinden sich z. B. während oder nach Regenereignissen sowie in der Nähe von Wasserfällen negative Ionen in der Luft, die unserer Gesundheit zuträglich sein könnnen.





Temperaturregulierung:

Großstädte und Siedlungen speichern in den wärmeren Monaten viel Hitze und sorgen für schlechte Luft, während Wälder und Grünflächen durch Verdunstung und ein gut reguliertes Waldinnenklima für Kühlung und stabile Temperaturen sorgen, die zu unserer Gesundheit beitragen.

So und durch eine Kompensation der vom Menschen ausgestoßenene klimaschädlichen Gase wirken Wälder und Grünflächen auch dem inzwischen allseits bekannten Klimawandel entgegen. Zum einen gehört es zu den natürlichen Bedürfnissen des Menschen, die Körpertemperatur und die Temperatur der Lebensumgebung auf ein ihm angenehmes und angemessenes Maß zu regulieren. Letztendlich können Menschen in einem Temperaturbereich von grob gesagt - 40°C bis + 40°C überleben. Oberhalb von 42°C verändert Eisweis seine Form. Es verliert in unserem Körper seine Funktion und wir sind dann ohne eine regulierende Anpassung der Temperatur nicht mehr lebensfähig.

So ist es nicht nur für unsere Existenz sondern auch für unsere Gesundheit enorm wichtig, dass wir Menschen in Klimazonen der Erde leben, in denen auch Pflanzen gedeihen, die unsere Ernährung sichern. Ein solches Klima zu gewährleisten, geht unmittelbar mit der Gestaltung unserer Erdoberfläche einher. Oder mit anderen Worten: Die Art und Weise, wie wir unsere Landschaften nutzen und gestalten, hat direkte Auswirkungen auf unsere körperlich, aber auch auf unsere mentale Gesundheit, da Überhitzung wie im Zustand von Fieber oder eben extremer Sommerhitze Stress für uns bedeutet. Glücklicherweise sind wir in der Lage, Landschaften so zu gestalten, dass uns das von ihnen ausgehende Klima zugute kommt! Behalten wir es im Blick und sorgen für wunderschöne und abwechslungsreiche Wälder und Grünflächen, die unser Wohlbefinden auf's Schönste bereichern!


Vielfalt:

Zu unseren natürlichen Bedürfnissen gehört es auch, Abwechslung und Vielfalt zu erleben. Monotonie kann krank machen. Erst durch das Zusammenspiel verschiedenster Sinnenseindrücke und Lebenserfahrungen fühlen wir uns tief lebendig. Und was könnte uns neben dem bereichernden Zusammenleben mit unterschiedlichsten Menschen mehr Inspirationen geben, als die Vielfalt der Natur und unserer Landschaften?! Nicht nur unterschiedliche Wälder, Wiesen, Weiden, Bäche und Seen, Berge und Täler bereichern unsere Sinne, sondern auch unzählbar viele Tiere und Pflanzen, die diese abwechslungsreichen Landschaften prägen. So sorgen unsere Landschaften auf ganz natürliche Weise nicht nur für körperliche Gesundheit, sondern auch für mentales Wohlbefinden!


Im Übrigen tragen auch die biologische Vielfalt und die landschaftliche Strukturvielfalt an sich zu unserer Gesundheit bei. Je weinger Tier- und Pflanzenarten es gibt, desto leichter haben es Krankheitserreger, einen passendern Wirt zu finden, an dem sie sich vermehren können. Und wer will es den Keimen schon leicht machen?! Denn wir dürfen nicht vergessen, dass auch der Mensch ein Teil des Gesamtgefüges der Natur ist, der mit allem anderen im Zusammenhang steht. Je größer also die natürliche Vielfalt, desto ausgewogener das natürliche Gleichgewicht und desto größer unsere Chance auf Gesundheit.



Bewegung:

Na klar können wir uns auch in Fitnessstudios und auf Laufbändern bewegen! Doch wird wohl kaum jemand abstreiten, dass Bewegung in der Natur eine besondere Qualität hat. Dass Bewegung gesund hält, ist unbestritten. Unsere Vorfahren konnten gar nicht anders, als sich zu bewegen, mussten doch Kräuter, Früchte und Wurzeln mühsam aus der Natur gesammelt und das Wildtier aus eigener Kraft erlegt werden. Später war auch der eigenhändige Gemüseanbau eine Selbstverständlichkeit und noch heute geht (bäuerliche) Landwirtschaft nicht ohne Bewegung vonstatten. Doch oft bedeutet Nahrungsmittelbeschaffung heute den Gang (oder mehr noch: die Fahrt) zum Supermarkt und das Geld dafür bekommen viele von uns durch sitzende Tätigkeit. Kaum jemandem entgeht dabei, das dies das Wohlbefinden wenig steigert und dass Gesundheit wohl doch auch heute noch in gewisser Weise an Bewegung geknüpft sein mag. Die Natur läd uns ein, unserer natürlichen Bestimmung, uns zu bewegen, in herrlichen Landschaften zu folgen. So bekommen wir nicht nur mehr Sauerstoff und das unser Immunsystem stärkende Tageslicht bei Sport / Bewegung im Freien zu spüren, sondern wir aktivieren ganz nebenbei auch wieder unsere Sinne und werden durch die Vielfalt der Landschaften zu neuen Ideen und einem lebendigen Lebensgefühl inspiriert.


Ach ja, da war ja noch das Wetter... Natürlich ist es nicht bei jedem Wetter gleich schön, draußen zu sein, und auch die matschigen Waldwege tragen nicht immer zur Freude bei... Doch wie heißt es noch so schön? Mit der richtigen Kleidung steht dem Spaß nichts im Wege! Tatsächlich härtet es uns ab, bei Wind und Wetter draußen zu sein - besondere gesundheitliche Situationen und Lebenslagen natürlich ausgenommen! Die von den Finnen praktizierte Lebensphilosophie "Sisu" sieht Bewegung in der Natur zu allen Jahreszeiten als eine Selbstverständlichkeit an, die die innere Stärke fördert und uns vorbereitet auf andere Herausforderungen des Lebens, gegenüber denen der stürmische Regenspaziergang im wahrsten Sinne des Wortes ein Spaziergang ist. Die Sisu-Forschung hat zudem einen engen Zusammenhang zwischen körperlichen und geistigen Faktoren des Lebens bestätigt. Für besondere und auch unerwartete Lebenssituationen bereit zu sein und zu wissen, dass wir unseren Weg finden werden, damit zurecht zu kommen, ist auch eine Form der Resilienz, die unsere mentale Gesundheit durch den festen Glauben an uns und unsere Fähigkeiten stärkt und sich auch auf unsere körperlice Gesundheit positiv auswirkt.



So können Landschaften und die Natur sowohl unsere mentale Gesundheit mit positiven Effekt auf die körperliche Gesundheit begünstigen und anders herum kann die körperliche Bewegung in der Natur einen entpsannenden und ausgleichenden Effekt auf unsere mentale Gesundheit nach sich ziehen. Natürliche und naturnahe Landschaften bieten also unterschiedliche, aber ineinander greifende Quellen der Gesundheit, deren Wirkung wir uns durch den Erhalt landschaftlicher Vielfalt unbedingt zunutze machen sollten.  


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