Pflanzen mit Wirkung

Jede Pflanze besteht aus bestimmten Stoffen. Das sind zum einen Baustoffe, die die äußere Struktur der Pfanze bilden, wie Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette/ Öle und Zellulose. Zum ist in Pflanzen natürlich Wasser gespeichert, sonst wären der Salat oder der Apfel nicht knackig oder saftig. Außerdem enthalten pflanzen bestimmte Vitamine (nicht alle die gleichen) und sogenannte Sekundäre Pflanzenstoffte. Dies sind Stoffe, die die Pflanze produziert, um ihr eigenes Überleben zu sichern, sei es im Schutz gegen Umwelteinflüsse, Fraßfeinde oder Krankheiten.

Beispiele hierfür sind bei unseren Lebensmitteln etwa Bitterstoffe im Salat, die Schärfe in Radieschen oder eine feste Schale an einer Birne. Diese Schutzfunktionen der Pflanze nützen auch unserer Gesundheit. Durch eine vielfältige Auswahl an Nahrungsmitteln nehmen wir im Alltag ein breites Spektrum guter Stoffe und Strukturen (z. B. Ballststoffe) auf und beugen damit kontinuierlich dem Angriff von Krankheitserregern vor. Ein gesundes Immunsystem hat es mit kleinen Zwischenfällen nämlich viel leichter, als eines, dass bereits geschwächt ist, weil wir es durch unsere Lebensweise weniger gut unterstützen.

Doch auch wenn es zu Krankheiten kommt, hält die Natur eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und deren Wirkstoffen bereit, die uns in vielen verschiedenen Situationen wieder auf die Beine helfen. Die Äbtissin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen (1098-1179) war Expertin für Heilkräuter und wusste die Wirkungen der Pflanzen in verschiedenen Situationen sinnvoll einzusetzen. Seit ihrer Zeit haben sich viele Menschen mit Heilpflanzen beschäftigt und das Angebot in der Literatur zu diesem Thema ist groß. Deshalb verweise ich auf entsprechende Fachbücher und stelle hier nur eine handvoll Heilpflanzen exemplarisch dar.

 

Grundsätzlich sind

  • eine hundertprozentig sichere Bestimmung der Heilpflanzen,
  • fundierte Kenntnisse von deren Wirkweise 
  • sowie der Art der richtigen Anwendung 
  • und der richtigen Dosis

ein absolutes Muss, wenn man Heilpflanzen verwenden möchte!

Viele Heilpflanzen haben giftige Doppelgänger oder tragen selbst Stoffe in sich, die in der falschen Anwendung oder Dosierung große Schäden an der Gesundheit anrichten können. Auch der Arzt Pracelsus (1493-1541) wusste:

"Alles ist ein Gift, es kommt nur auf das Maß an!"




Trotzdem sind Planzen im allgemeinen und Heilpflanzen im speziellen nicht nur gefährlich, sondern - richtig angewendet - auch sehr hilfreich! 

Lass Dich zu Heilpflanzen gerne bei einem Arzt, in einer Apotheke oder bei zertifizierten Heilkräuterexperten beraten, um in Deiner Situation ggf. die richtige Pflanze in der richtigen Dosierung nutzen zu können. 

Nicht zuletzt gibt es Möglichkeiten, sein eigenes Heilpflanzenwissen in fundierten Ausbildungen zum Heilkräuterexperten aufzubauen oder zu erweitern.



Die folgende, exemplarische Übersicht einiger Heilpflanzen soll einen ersten Einblick in die Welt der Heilpflanzen geben. Daher bleibt sie in verschiedner Hinsicht unvollständig, stellt jedoch eine Inspiration dar, um bei Interesse dieses Thema an anderer Stelle weiter zu vertiefen.

Gänseblümcen (Bellis perennis)


Gänseblümchen sind eigentlich aus der Wiese bekannt und sie erhalten oft wenig Beachtung. Doch die Pflanze wirkt antientzündlich und schleim-lösend bei Atemwegserkrankungen, regt durch Gerbstoffe die Verdauung an und peppt durch den möhren-artigen Geschmack Salate dekorativ & geschmackvoll auf.

Linde (Tilia sp.)


Lindenblüten, als Tee getrunken, wirken fiebersenkend und schweißtreibend, was die Heilung von Erkältungskrankheiten unterstützt.


Salbei (Salvia officinalis)

Die ätherischen Öle des Salbeis wirken antibakteriell und antiviral. So kann z. B. durch Gurgeln mit Salbeitee die Heilung von Halsentzündungen unterstützt werden. Auch wirkt Salbei verdauungsfördernd und schweißhemmend. Als beliebtes Küchenkraut bringt es außerdem gesunde Abwechslung auf den Speiseplan.

Blüte eines Zwiebel- oder Lauchgewächses (Allium sp.)


Zwiebelgewächse wie Zwiebeln, Knoblauch oder Porree stärken das Herz-Kreislaufsystem und sorgen für Gesundheit des Verdauungstraktes. Die scharfen Anteile wirken antibakteriell und das Immunsystem wird insgesamt unterstützt. So haben Zwiebel- und Lauchgewächse nicht nur eine Heilwirkung sondern sind auch auf dem täglichen Speieseplan vorbeugend für die Gesundheit im Einsatz.


Lein (Linum vulgare)

Die Samen des Leins (Leinsamen) enthalten die gesunden Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und sich positiv auf den Cholesterinhaushalt und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems auswirken. Leinsamen sollten kurz erhitzt werden, da sie geringe Mengen der unbekömmlichen Blausäure enthalten, die dann unschädlich wird.

Brennessel (Urtica dioica)


Ein Tee aus Brennesselblättern wirkt entwässernd und damit auch unterstützend bei der Heilung von Harnwegsinfekten. Im Übrigen ist im Frühjahr auch ein Salat aus den jungen Blättern der Brennessel schmackhaft! Bitte gut waschen und lange genug umrühren! Dann brennt nichts mehr auf der Zunge. :-)


Birkenblätter (Betula pendula)

Ein Tee aus Birkenblättern kann z. B. die Heilung von Harnwegs- und Blasenentzündungen unterstützen. Hier macht man sich die entzündungshemmende Wirkung zu Nutze.

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Schafgarbe wirkt krampflösend und entzündungshemmend und kommt z. B. bei Verdauungsbeschwerden als Tee zum Einsatz.


Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea)

Preiselbeersaft enthält verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die insbesondere bei Blasen- und Harnwehsinfekten ihre entzündungshemmende Wirkung entfalten. Auch vorbeugend wird Preiselbeersaft gern eingesetzt.

Junge Spitzen einer Fichte (Picea abies)

Das ätherische Öl der Fichtennadeln hilft bei Muskelverkrampfungen und leichten Nervenschmerzen, lindert rheumatische Beschwerden und wirkt schleimlösend und entzündungshemmend bei Erkältungskrankheiten.


Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Frauenmentelkraut wird in Form von Tee angewendet. Es wirkt lindernd bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, löst Krämpfe, wirkt Entzündungen entgegen und kann bei Verdauungsbeschwerden helfen.

Schwarzer Holunder, Blüte (Sambucus nigra)

Während die Blüten des schwarzen Holunders vor alllem wegen seines angenehmen Geschmacks (Aufguss, Limonade) geschätzt werden, stärken die schwarzen Beeren, die im Herbst heranreifen und würzig, aromatisch schmecken, als Tee oder Sud das Immunsystem (nicht roh verzehren!)


Echte Kamille (Matricaria chamomilla)


Ein Tee aus den Blütenköpfchen der Kamille wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Bei Erkältungskrankheiten empfehlen sich außerdem Dampfbäder mit Kamille. Die Blütenköpfchen der Echten Kamille sind innen hohl.

Baldrian (Valleriana officinalis)

Die Wurzel der Baldrian-Pflanze enthält Wirkstoffe, die gegen nervöse Unruhe helfen und das Einschlafen bzw. erholsamere Nachtruhe unterstützen.


Blaubeere (Vaccinium myrtillus)

Blaubeeren sind ein wahrer Genuss! Sie enthalten viel Vitamin C, können Entzündungen vorbeigen und auch bei Durchfall stellen sie eine wertvolle Unerstützung dar.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Saft der Spitzwegerich-Blätter hilft bei Insektenstichen. Wird das Blatt erst etwas gerieben und der austretende Saft dann auf der Stichstelle in die Haut eingerieben, dann lindert dieser den Juckreiz und wirkt dem Entzündungsprozess entgegen.


Achtung!    Diese Seite ersetzt NICHT eine gründliche medizinische und / oder heilpflanzenkundliche Beratung!


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