Wohltuender Umgang mit Zeit

Zeit ist kostbar. Kaum jemand hat heute welche. Doch kann man sie wirklich haben? Genau genommen ist sie einfach da. Wir leben in einer Zeit und mit der Zeit oder im Rhythmus der Zeit. So ist es an uns, die uns "geschenkte" Zeit zu nutzen und mit Sinn und Leben zu füllen. Die Zeit ist schon da und wir haben die Möglichkeit, unser Leben im Laufe dieser Zeit zu gestalten.

Diese Seite schenkt Dir ein paar Gedanken zum Thema Zeit. Wie wir unsere Zeit nutzen, hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und damit auch auf unsere Gesundheit. Deshalb ist die Art und Weise des Umgangs mit unserer Zeit von so großer Bedeutung für unser Glück.


Zeit gestalten

Unsere Lebenszeit, die uns zur Verfügung steht, dürfen wir selbst gestalten. Um zu wissen, mit welchen Inhalten unsere Zeit gefüllt werden soll, müssen wir uns selbst ein wenig kennenlernen. 

Nur wenn wir unsere eigene Persönlichkeit verstehen und dadurch begreifen, was uns wichtig ist, was wir mögen, was wir gerne tun, was wir gut können und was weniger gut, was unsere Bedürfnisse und was unsere Träume sind & was uns gut tut - nur dann können wir uns ein Bild davon machen, wie unser Leben aussehen soll und uns an die Gestaltung kleiner Schritte oder einzelner Momente begeben.

Mit anderen Worten: Um unsere Lebenszeit so zu gestalten, dass es eine erfüllende Zeit wird, dürfen wir uns selbst immer besser kennenlernen. Neue Erfahrungen machen, etwas ausprobieren und uns entweder darüber freuen oder beim nächsten Mal etwas ändern.

Dei Zeit ist ein endloser Fluss. Doch in der Gestaltung unseres Lebens teilen wir Zeit oft in Abschnitte ein. So wird Zeit für uns überschaubarer, greifbarer. Neue Schritte im Leben zu gehen, erfordert oft Mut. Eine zeitliche Begrenzung kann uns dabei Sicherheit geben. Kleine Schritte mit kleinen Zeitabschnitten zu verbinden, gibt uns eine Struktur, die Orientierung schenkt.


Zeit-Räume

Zeit ist oftmals schwer vorstellbar. Da sind Räume schon greifbarer. Vielleicht sprechen wir deshalb auch gerne von Zeit-Räumen, wenn wir Zeit in bestimmte Abschnitte einteilen möchten.

Manchmal bleibt es nicht aus, im Leben auf etwas zu warten. Das tun wir Menschen weniger gern, weil solche Phasen Passivität für uns bedeuten. Wohlbefinden entsteht jedoch eher, wenn wir aktiv sind und den Inhalt unserer Zeit-Räume selbst bestimmen und gestalten können. Aktivität kann eine Form von Unabhängigkeit sein, passiv sein zu müssen, kann dagegen bedeuten, abhängig zu sein, z. B. von den Entscheidungen oder Verhaltensweisen anderer. 

Wichtig: Manchmal können wir uns aktiv für Passivität entscheiden und dabei trotzdem etwas für unser Wohlbefinden tun. Solange wir die Fäden in der Hand haben, für das, was unser eigenes Leben betrifft, geht es uns normalerweise gut. So kann eine aktive Entscheidung für passive Momente z. B. so aussehen, dass wir anderen Menschen vertrauen und ihnen deshalb das sprichwörtliche Ruder in einer bestimmten Sache übergeben oder dass wir uns auf eine Matte sinken lassen, um bewusst in der Passivität zu entspannen.

Darin liegt eine wichtige Erkenntnis, die sich in vielen Lebensbereichen widerspiegelt: Immer wenn wir selbst eine Entscheidung treffen, fühlen wir uns aktiv - also selbstbestimmt. Das kommt unseren natürlichen Bedürfnissen entgegen.

Kleine Reflexion: Kennst Du umgekehrt das Gefühl, das entsteht, wenn eine Entscheidung, die Dich betraf, von anderen über Deinen Kopf hinweg getroffen wurde? Und kommt es Dir bekannt vor, Dich innerlich dagegen aufzulehnen, selbst wenn Du die selbe Entscheidung getroffen hättest, wenn Du gefragt worden wärest?

Du wärst halt gerne gefragt worden, um selbst diese Entscheidung zu treffen! Und das ist meistens gut so, denn nur so sind Selbstbestimmung, Gestaltungsspielraum und Teilhabe möglich!

Doch was, wenn wir unsere Zeit einmal nicht in allen Punkten selbst gestalten können,

  • wenn wir einmal auf etwas warten müssen
  • wenn wir etwas aushalten müssen
  • wenn wir bestimmte Geschehnisse abwarten oder akzeptieren müssen? (siehe auch "Resilienz")


Genau dabei spielt die

Einteilung der unendlichen Zeit in Zeit-Räume

eine große Rolle! 

  • Passiv auf etwas zu warten, wird so viel leichter, wenn wir das Ende solcher Zeit-Räume kennen - wenn man weiß, wann das Warten zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Ende hat.
  • Auch für unsere Produktivität bei der Arbeit kann es nützlich sein, das Ende einer Arbeitsphase zu kennen.
  • Und genussvolle Momente und Zeiten wüssten wir nur halb so sehr zu schätzen, wenn die gute Zeit unbegrenzt wäre.
  • Auch das Bewusstsein dafür, dass unser eigenes Leben endlich ist, lässt uns unsere Zeit hier auf Erden auf besondere Weise wertschätzen.
  • Und wer freut sich nicht auf zwei Wochen Urlaub, in denen man sich darauf verlassen kann, nicht zur Arbeit zu müssen, sondern vielleicht in schöner Natur richtig durchzuatmen und den Tagesablauf selbst zu bestimmen?! Wäre die Zeit unbegrenzt, würde vielleicht irgendwann die Herausforderung fehlen! (Na klar! Oftmals könnte der Urlaub schon ein bisschen länger sein! Aber so können wir uns bereits auf den nächsten freuen... ;-) )


Zeit-Räume sind übersichtlicher, leichter zu begreifen und damit besser zu handhaben als die Unendlichkeit. So geben uns Zeit-Räume eine Struktur, deren Inhalte wir abschätzen, einordnen und mal mehr und mal weniger gestalten können. Letztendlich bedeutet solch eine Struktur für uns eine Form von Sicherheit, die uns schließlich entspannt und gelassen bleiben lässt, weil wir den Überblick behalten und weil wir wissen, worauf wir uns einstellen können.


Zeit-Grafik: Birgit Sicking.

Zeitliche Blickwinkel

Oftmals sind wir gedanklich und sogar emotional nicht vollkommen im aktuellen Moment, im Augenblick, obwohl sich unser Leben gerade in diesem Moment real abspielt.

Statt dessen befassen wir uns oft mit Erlebnissen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben oder mit Vorstellungen von Ereignissen, die möglicherweise in der Zukunft passieren könnten.

Die Vergangenheit können wir nicht mehr beeinflussen. Es bleibt uns nur, auf Augenhöhe anzunehmen, was wir erlebt haben - das Gute, wie auch das Schwere.

Die Zukunft können wir bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Wir können Pläne schmieden und Vorbereitungen dafür treffen, dass Zustände oder Begebenheiten, die wir uns zunächst nur vorstellen, dann zur Realität werden. Diese Fähigkeit, sich gedanklich in die Zukunft zu begeben, um die näheren oder auch etwas entfernteren Momente unseres Lebens selbst aktiv so zu gestalten, dass sie zu unseren Wünschen und Bedürfnissen passen, kann sehr wertvoll sein! Nur so halten wir selbst die Fäden unseres eigenen Lebens in der Hand und gestalten es so, dass es gut zu uns passt.

Auch vergangene Erlebnisse noch einmal revue passieren zu lassen, kann einen Nutzen haben! So können wir z. B. anderen von unseren Erfahrungen erzählen und damit ggf. Belastungen leichter verarbeiten & einordnen oder Freude teilen. 

Die gedankliche und emotionale Reflexion von Ereignissen kann uns außerdem bereichern, indem wir intuitiv aus bestimmten Situationen lernen und in Zukunft leichter, passender oder entspannter mit Vergleichbarem umgehen.

So nützlich es auch sein kann, sich gedanklich zeitweise mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu beschäftigen, so sehr spüren wir doch unsere natürliche Lebendigkeit erst durch die bewusste Wahrnehmung der momentanen Erlebnisse und Empfindungen des eigenen Lebens im Alltag.


Warum, tut uns das Leben im Hier und Jetzt so gut?

Warum ist der Augenblick so wichtig?

Unser menschliches Gehirn verarbeitet zu jedem Zeitpunkt vorwiegend nur eine Wahrnehmung, einen Gedanken oder ein Gefühl. Nicht mehrere gleichzeitig. 

Dabei kann es zwar ggf. sehr schnell umschalten, doch es registriert die Dinge nacheinander. Während wir uns also mit der Zukunft oder der Vergangenheit beschäftigen, tritt die Gegenwart in den Hintergrund. In den Momenten der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit oder der Planung der Zukunft, nehmen wir also kaum wahr, wie sich unser Leben jetzt gerade abspielt und wie es sich anfühlt. 

Manche Menschen nutzen dies bewusst, um sich nicht mit ihrer aktuellen Lebensrealität auseinandersetzen zu müssen. Bei schmerzhaften Gefühlen kann z. B. eine Flucht in eine anderne zeitliche Gedankenwelt stattfinden, in der sich eine andere Realität abgespielt hat oder vorgespielt wird, wie z. B. beim Fernsehen. Eine solche "Pause" von der Realität kann gut tun - solange es nur für eine begrenzte Zeit der Fall ist. Sich dauerhaft der Realität zu entziehen, kann krank machen, da wir so in einer Art Parallelwelt leben, die künstlich konstruiert wird und somit Kraft kostet. Natürlicherweise sind unsere Sinne darauf ausgerichtet, unsere tatsächliche, echte Umgebung im mometanen Augenblick wahrzunehmen, darauf zu reagieren und den für uns bestmöglichen Weg durch diese echte und aktuelle Lebenswelt zu finden.


In der bewussten Wahrnehmung des aktuellen Momentes liegt ein großes Potenzial für unser Wohlbefinden.
Die einfachste Beschäftigung mit unserer Gegenwart liegt in der Beobachtung unserer natürlichen Atmung.
Atmung findet immer statt und bildet des Kern unseres Lebens. Sich auf den natürlichen Rhythmus im Auf und Ab des Luftstroms zu konzentrieren, bedeutet also, dass unser Gehirn in diesem Moment kaum Kapazitäten für die Beschäftigung mit anderen Themen zur Verfügung stellt. Möchten wir also ganz bewusst einmal abschalten von kreisenden Gedanken, Problemen, Ängsten oder Sorgen oder einfach lernen, unser wirkliches, echtes Leben öfter bewusst zu spüren und zu er-leben, dann bietet es sich an, die Konzentration auf die eigene Atmung zu nutzen und immer wieder neu zu üben.


Persönliches Zeit-Empfinden

Je nach unseren individuellen Lebenserfahrungen, unserer Persönlichkeit oder unserer momentanen Verfassung kommen uns Geschehnisse in unserem Umfeld schneller oder langsamer vor. Manchmal geht uns etwas zu schnell, manchmal zu langsam und manchmal ist es genau richtig.
Solche Empfindungen können von Zeit zu Zeit variieren und wir dürfnen sie sachlich betrachten, ohne sie zu bewerten:

Die Umgebung ist, wie sie ist. Unsere Empfindung ist wie sie ist. 

Diese Betrachtungsweise ist gemeint, wenn auf diesen Seiten von "Augenhöhe" die Rede ist.

Ob wir einen Parameter verändern, wenn uns Ereignisse zu schnell oder zu langsam vonstatten gehen, bleibt uns überlassen. Dabei können wir entweder versuchen, Einfluss auf das Umfeld zu nehmen und z. B. den Fahrer, bei dem wir gerade im Auto sitzen, bitten, langsamer zu fahren oder wir können uns selbst anpassen, indem wir aus dem Auto aussteigen und in die nächste gemütliche Straßenbahn einsteigen. Wenn wir mit jemandem zusammen ein schönes Gericht kochen, der beim Gemüse schneiden mehr plaudert als schnippelt, können wir ihn bitten, sich mehr auf die Vorbereitungen zu konzentrieren und weiter zu erzählen, wenn das Gemüse in der Pfanne ist oder wir entscheiden uns, selbst mehr Gemüse zu schneiden, damit der Gesamtprozess schneller vonstatten geht und lassen dabei den anderen weiter plaudern. Die Beispiele für solche Situationen sind so vielfältig, wie das Leben selbst.

Je nach unserem persönlichen Empfinden geht es uns mit den zeitlichen Faktoren in unserer Lebensumgebung gut oder weniger gut. Dann lässt sich mit Kreativität und Respekt oftmals Einfluss nehmen und eine gute Lösung finden, die unserem inneren Wunsch nach dem passenden Tempo entgegenkommt.


Persönliches Lebenstempo

Je nach unseren bisherigen Lebenserfahrungen, unseren Persönlichkeitseigenschaften, unseren Fähigkeiten und unseren persönlichen Empfindungen passt also ein schnelleres oder langsameres Lebenstempo zu uns. Gehören wir vielleicht zu den gründlichen Menschen, dann braucht alles ein bisschen mehr Zeit, als wenn wir jemand von denjenigen sind, die alles mit Leichtigkeit mal eben fix erledigen. Was auch immer wir für ein Typ Mensch sind: in jeder Art und Weise liegen Vorteile, genauso wie Nachteile - je nach dem, was gerade gebraucht wird, in welcher Umgebungssituation wir uns also befinden und welche Aufgaben wir erfüllen müssen und wollen. Mit Lebenstempo ist jedoch nicht nur gemeint, wie schnell oder langsam wir einzelne Aufgaben erfüllen, sondern ganz besonders mit welchem Tempo wir uns grundsätzlich am wohlsten fühlen und unter welchen Umständen wir am meisten das Gefühl haben, ganz wir selbst sein zu können. 

Fühlen wir uns oft getrieben und gehetzt oder läuft um uns herum alles so langsam ab, dass wir uns ständig ausgebremst fühlen und immer in der Warteschleife zu hängen scheinen? 

Haben wir uns so sehr an das Geschehen, von dem wir ein Teil geworden sind, angepasst und agieren ständig außerhalb unseres natürlichen Lebenstempos oder findet unser Leben unter Bedingungen statt, die auf natürliche Weise zu uns passen? 

Solche Fragen dürfen wir uns von Zeit zu Zeit stellen, denn so können wir prüfen, ob das Umfeld, in dem wir unser Leben eingerichtet haben, unserem Wohlbefinden zuträglich ist oder ob es dieses beeinträchtigt. Nur durch das Bewusstsein, ob es uns mir dem, was wir vorfinden und wie schnell oder langsam wir agieren müssen, gut geht oder nicht, können wir wieder zum Gestalter unseres Lebens werden und kreativ und respektvoll Bedingungen schaffen, die uns gut tun.


Zeit & Prioritäten - Was ist mir wichtig?

(Unsere) Zeit ist begrenzt. Deshalb spielt es eine entscheidende Rolle, womit wir sie füllen. Nicht immer können wir allein darüber entscheiden, womit wir unsere Zeit zubringen, denn im Arbeitsleben geht es beispielweise um anderes als um unsere eigenen Belange. In der Gestaltung unserer privaten Zeit scheint es dann jedoch um so entscheidender zu sein, dass wir unsere Zeit so gestalten, dass sie uns erfüllt. Und der Begriff "erfüllt" spielt auf direktem Weg auf unsere Bedürfnisse an, die wir im Privatleben auf ganz individuelle Weise und passend zu unserer Persönlichkeit - oftmals mithilfe eigener Kompetenzen - erfüllen können. Dabei spielt unser Wertesystem eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Es sagt aus, was uns wie wichtig ist. Somit legen wir durch unsere Entscheidung Prioritäten fest: sehr wichtig, weniger wichtig, unwichtig. Außerdem entscheiden wir in einer zeitlichen Reihenfolge, was von dem, was für uns eine Bedeutung hat, wann zum Tragen kommt.

Es bringt uns somit weiter, wenn es uns gelingt, anstehende Themen nach den Faktoren "Wichtigkeit" und "Dringlichkeit" einzuteilen und sogar beides miteinander zu kombinieren, wie es in der sogenannten Eisenhower-Matrix übersichtlich dargestellt wird. So ist es unsere eigene Entscheidungsfähigkeit, die darüber bestimmt, wie zufriedenstellend wir die uns zur Verfügung stehende Zeit ausfüllen und zugunsten unseres Wohlbefindens gestalten.

Eisenhower-Matrix. Darstellung: Birgit Sicking


Me-Time - Zeiten ohne den Anspruch auf Anpassung an das Umfeld

Einen Großteil unserer Lebenszeit verbringen wir in Gemeinschaft mit anderen Menschen. Dies kann sehr bereichernd und beglückend sein. Doch weil das Miteinander gerade dann oft gut gelingt, wenn wir auf einander zugehen und uns ggf. auch an andere anpassen, sind manche von uns gelegentlich nicht fortwährend nur nur sie selbst. Stattdessen bekleiden wir verschiedene soziale Rollen, z. B. als angestellter Mitarbeiter, als Verkäuferin, als Mutter oder Vater, als Verkehrsteilnehmende, als Chef, als Kunde und so weiter. All diese sozialen Rollen sind mit bestimmten Funktionen verknüpft, die wir auf bestimmte Weise und verschieden stark ausfüllen. Das gehört zum normalen gesellschaftlichen Leben dazu und ist natürlich in Ordnung so. Doch solche Rollen auszufüllen und Aufgaben zu erfüllen, kann auch anstrengend sein. Wie schön, dass wir im Gegenzug dazu auch die Möglichkeit haben, uns ab und zu einmal Zeit ganz für uns selbst zu nehmen. Oft ist es im Familienalltag und wenn es von Aufgaben nur so wimmelt gar nicht leicht, sich solch eine Me-Time, also Zeit nur für sich allein zu nehmen. 

Eine klare Entscheidung für einen solchen Zeitraum, eindeutige Kommunikation eigener Bedürfnisse an das Umfeld und ggf. auch eine gute Organisation können hier weiterhelfen. In der Zeit, die wir ganz für uns allein verbringen und in der wir Dinge tun, die wir lieben, weil sie zu uns passen oder die uns die lang ersehnte Entspannung bringen, müssen wir uns - gerade weil wir allein sind - an niemanden anpassen, keine Rolle bekleiden und keine Aufgaben erfüllen, die uns jemand anders gestellt hat. Die größte Aufgabe ist es daher in dem Moment, wieder zu lernen, in uns hinein zu horchen und zu erkennen, was wir persönlich denn jetzt gerade brauchen und was und selbst jetzt gerade gut tun würde. Sind wir über lange Phasen der Fürsorge für andere und eine enge Einbindung ins Berufsleben daran gewöhnt, nur noch zu funktionieren, ohne auf unsere Bedürfnisse zu hören, so müssen wir dies erst wieder lernen. Und das braucht Zeit und Regelmäßigkeit. 

Me-Time, Zeit nur für mich und ganz allein. Für manch einen Menschen mag diese Vorstellung fast schon ein wenig erschreckend klingen. Doch vielleicht ist es einen Versuch wert. Denn nur wenn wir nach und nach immer mehr lernen, uns selbst und unseren Bedürfnissen zuzuhören ohne dass wir auf die Anpassung an unsere Mitmenschen programmiert sind, können wir Selbstfürsorge lernen und nur so haben wir schließlich auch wieder etwas für andere zu geben - und zwar ohne dass wir irgenwann völlig erschöpft ausfallen. 

Schenke Dir selbst regelmäßig ein Zeitfenster, in dem Du ganz Du selbst sein kannst und wieder auftankst!


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